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Junge Klimaaktivistin aus Schweden

Make the World Greta Again!

Fridays for Future

Mit ihrer Rede auf der Weltklimakonferenz in Kattowitz ist sie weltweit berühmt geworden: die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden, die im Januar ihren 16. Geburtstag feierte. Den versammelten Vertretern aus fast 200 Ländern hielt sie in einer gleichermaßen emotionalen wie klaren Rede vor, nicht genug für Klima und Umwelt zu tun. Inzwischen ist Greta das Vorbild einer internationalen Jugendbewegung, die für ihre Ziele auch die Schule schwänzt und damit Diskussionen auslöst.

 

Gretas Worte in Kattowitz sorgten für eine Gänsehaut-Stimmung. Selbst hartgesottene Politiker hörten dem kleinen, nicht mal 150 cm großen Mädchen zu, als sie sich mit leiser Stimme, aber deutlicher Botschaft an sie richtete: »Ich will Gerechtigkeit in der Klimafrage und einen Planeten, auf dem wir leben können. […] Ihr seid nicht einmal erwachsen genug, die Wahrheit zu sagen. Sogar diese Bürde überlasst ihr uns Kindern.«

 

Nie mehr Fleisch, nie mehr Flugreisen

Die junge Schwedin begnügte sich aber keineswegs mit Anklagen und gefühlvoller Rhetorik, sondern wurde auch konkret: »Reiche Länder wie Schweden müssen die Emissionen jedes Jahr um mindestens 15 % reduzieren, um unter dem Erwärmungsziel von zwei Grad zu bleiben. […] Kaum jemand erwähnt, dass wir uns mitten im sechsten Massensterben befinden, mit bis zu 200 Arten, die jeden Tag aussterben.«

Von Anfang an beeindruckte Greta damit, ihre Überzeugungen auch in Handeln münden zu lassen. Schon als sie 12 Jahre alt war, beschloss sie, kein Fleisch mehr zu essen und nie mehr zu fliegen – der Umwelt zuliebe. Als das Mädchen sah, dass die Politiker kaum etwas taten, um die Ziele z. B. des Pariser Klimaabkommens auch realisieren zu wollen, begann sie mit einem wochenlangen Streik vor dem schwedischen Parlament. Ausgerüstet war sie mit einem großen Plakat, auf dem zu lesen war: »Skolstrejk för klimatet«, also »Schulstreik für das Klima«. In den ersten Tagen stand sie noch ganz allein da, dann gesellten sich zwei weitere Mädchen zu ihr, später sogar ein Lehrer. 


tl_files/ausbildungsplatz/img/Redakteurmaterial/Newsbilder im Artikel/Greta_Newsbild.pngFridays for Future

Gretas Schulstreik findet, vor allem nach ihren Reden in Kattowitz und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, immer mehr Anklang. In Großbritannien, Belgien, den USA und selbst im fernen Australien eifern Schülerinnen und Schüler Greta nach. Dass sie längst als Idol gefeiert wird, zeigte ein Transparent auf einer Kundgebung unmissverständlich: »Make the World Greta Again!« Dem Spiegel gilt sie inzwischen als »Gesicht der globalen Klimabewegung«.

Eine Bewegung formiert sich in der Tat. Auch in Deutschland haben Schüler und Studierende unter dem Schlagwort »Fridays for future« begonnen, die Schule zu schwänzen, um sich auf Demonstrationen für den Klimaschutz einzusetzen. Ende Januar versammelten sich 10.000 junge Menschen in Berlin, um insbesondere gegen den ihrer Meinung nach zu späten Kohleausstieg zu protestieren. Um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen, setzen die Demonstranten dabei bewusst auf den Regelbruch und nutzen den Freitag, einen normalen Schultag, für ihre Aktionen.

Dieses Vorgehen ist gerade unter Pädagogen umstritten. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, empfiehlt eine Verlegung der Demonstrationen auf die schulfreien Wochenenden. Hier widerspricht ihm seine bayrische Kollegin -Simone Fleischmann. Dass Jugendliche ihre eigene Zukunft in die Hand nehmen und mündige Demokraten werden, sei das Schönste, was passieren kann.

 

Zum Instagram-Account der deutschen Sektion von Fridays for Future.


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