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Chat GPT an Schulen
Risiko oder Herausforderung?
Man darf ohne Übertreibung von Schockwellen sprechen, die durch Klassenzimmer, aber auch Hörsäle ziehen. Ende November 2022 wurde die Software Chat GPT des US-amerikanischen Unternehmens Open AI öffentlich zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Chatbot, der mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die unterschiedlichsten Aufgaben bewältigt – in bisher unerreichter Qualität. Der Chat GPT kann unter anderem Liebesbriefe schreiben. Was die Diskussion aber richtig anheizt, ist die Fähigkeit der Software, auch Gedichtanalysen, Aufsätze oder Lösungen für mathematische Probleme zu liefern.
Erste Verbote in den USA
Natürlich hat sich das unter Schülerinnen und Schülern blitzschnell herumgesprochen. Wie aber soll die Politik reagieren? In New York City haben die öffentlichen Schulen ihren Schülern die Nutzung der App sofort verboten. Den Verantwortlichen ist das Risiko zu groß, dass sich die Jugendlichen das Leben leicht machen wollen und die KI für sie arbeiten lassen. Das würde sich aber negativ auf den Lernfortschritt auswirken. Außerdem sei die App nicht geeignet, um kritisches Denken und Problemlösungskompetenz aufzubauen.
„Kompetenz vermitteln“
Und Deutschland? Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller etwa sieht „durchaus auch Risiken“, will die App aber nicht verteufeln. Sie sieht in ihr eher eine Herausforderung und möchte den Schülerinnen und Schülern „die Kompetenz vermitteln“, mit der Software richtig umzugehen. Lehrer seien ohnehin in der Lage zu erkennen, ob jemand bei einer Hausaufgabe eigenständig gearbeitet habe. Doch genau dies bezweifeln Kritiker. Schon werden Szenarien entworfen, die das Ende von Projektarbeiten beschreiben. Man müsse sich wieder auf alte Formate wie überwachte Klassenarbeiten und mündliche Prüfungen konzentrieren. Die Diskussion wird so schnell nicht beendet sein.